Vorhin vorm IKEA: Parkt ein schwarzer 5er BMW, aufgetunt und dumpf
brummend direkt am Eingang. Auf der Fahrerseite steigt jemand aus, den
man als klischeegemäßem BMW-Fahrer bezeichnen kann: Sonnenbrille,
monochrom gekleidet, kaugummikauend und wahrscheinlich in der
Midlifecrisis. Auf der Beifahrerseite der unerwartete Gegensatz: Ein
Mann, vielleicht Mitte zwanzig, von natürlicher Bräune, hoch
aufgeschossen, sehnig, mit schmaler Taille und breitem Kreuz. Vielleicht
passt das Adjektiv "würdevoll". Beim Aussteigen beginnt er zu straucheln, fällt fast
hin, braucht ein paar Ausfallschritte, um wieder sicher dazustehen. Von
seinem T-Shirt schaut Che Guevara in die Ferne. Wahrscheinlich gehen sie
jetzt einkaufen mit der Shopping Card, die mit der Kreditfunktion.
Freitag, 15. Juli 2005
Mittwoch, 13. Juli 2005
Hommage
Am Hackeschen Markt stehen drei Sombreros und machen Musik. Davor tanzen
welche, immer wieder unterbrochen von el Matadore, dem Löwenbändiger.
Er steht wankend auf einem Fischverkäufertischchen, denn nebenan ist
Markt, wie jeden Samstag. Und ruft, dass er Schweizer sei. Chili für
alle, Bier für alle, und das alles für nix. Seine Stimme überschlägt
sich, an den Mundwinkel klebt Speichel. Neugierige kreisen das Geschehen
ein, die Touristen mit ihren Kameras in der Hand, auch ich.
Nach ein paar Minuten fordert der Matador die Versammelten auf, ihm zu folgen. Rufend bahnt er sich seinen Weg durch die Masse. Bier unlimited, Chili unlimited, Spaß unlimited. Die Sombreros gehen ihm nach. Angeblich zu einem neu eröffneten Swatch-Store. Ich ziehe die S-Bahn vor. Dort ist es angenehm still, wie so oft, ganz im Gegensatz zu den U-Bahnen. Melancholisch klacken die Räder im Takt. Auf einmal sagt einer laut: Diese Deutschen sind wie Schafe.
Es ist viertel nach drei.
Nach ein paar Minuten fordert der Matador die Versammelten auf, ihm zu folgen. Rufend bahnt er sich seinen Weg durch die Masse. Bier unlimited, Chili unlimited, Spaß unlimited. Die Sombreros gehen ihm nach. Angeblich zu einem neu eröffneten Swatch-Store. Ich ziehe die S-Bahn vor. Dort ist es angenehm still, wie so oft, ganz im Gegensatz zu den U-Bahnen. Melancholisch klacken die Räder im Takt. Auf einmal sagt einer laut: Diese Deutschen sind wie Schafe.
Es ist viertel nach drei.
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